Donnerstag, 5. November 2015

Mütze, die zweite: Stovetop


Als zweite Mütze für den Winter hatte ich mir was dickeres, rustikaleres vorgestellt - gerne mit Zopfmuster. Hängen geblieben bin ich dann bei Stovetop von Tin Can Knits. Dickere Wolle, einen Zopf, der gerne etwas asymmetrisch, seitlich sitzen darf, der Rest wird in Perlmuster gestrickt. Und optional kann man einen Bommel dranmachen. Perfekt!


Als Garn hatte ich mir 220 superwash von Cascade Yarns in einem schönen, leicht melierten Dunkelrot ausgesucht. Die Maschenprobe saß mit einer halben Nadelstsärke kleiner und dann konnte es auch schon losgehen - diesmal in Größe S. Man lernt ja dazu..

Und weil ich in meiner ersten Urlaubswoche viel Zug gefahren bin, war die Mütze dann auch richtig schnell fertig. Zu Hause habe ich noch einen Bommel gewickelt (hey, das habe ich zum letzten Mal im Kindergarten gemacht!) - Anleitungen dafür gibt es zu Hauf im Internet. Ich bin so vorgegangen:


Auf Pappe zwei Kreise mit 6 und 3 cm Radius mit dem Zirkel zeichnen. (Das ergibt später einen Bommel von 6 cm Durchmesser). Den Innenkreis ausschneiden und einen Schnitt in den Kreis machen, so lässt sich die Wolle später leichter durchziehen. Das ganze wiederholen, man braucht zwei dieser Pappkreise. Bei einem Tutorial wird jetzt ein Faden zwischen die beiden Kreise gelegt, der dann mitumwickelt wird. Erscheint mir im Nachhinein sinnvoll (so ists auch fofografiert), ich habe es klassisch gemacht: Erst umwickelt, dann zwischen den beiden Pappkreisen aufgeschnitten und dabei einen Wollfaden zwischen die Pappen gezogen - dazu braucht man aber mind. 4 Hände. Wenn man vorher den Faden dazwischenlegt, dürfte das einfacher gehen. Dann umwickelt man den Kreis (beim Schnitt darf gern links und rechts etwas frei bleiben, so rutscht keine Wolle runter), bis man meint, es sei jetzt wohl genug. Dann schneidet man zwischen den zwei Pappkreisen die Wollfäden durch und verknotet den Faden, den man vorher umwickelt hat. Et voilá - ein Bommel. Jetzt kann man ihn noch ein bisschen frisieren, in dem man längere Fäden etwas trimmt. Dann annähen und spazieren tragen.



Ich liebe die Mütze jetzt schon, sie sitzt super, hält gut warm und hat eine schöne Slouchform, wie ich das mag. Wird nicht die letzte gewesen sein! Das Strickmuster ist übrigens für alle Größen - von Kleinkind bis zum Erwachsenen geeignet.

.strickfakten
Anleitung: Stovetop
Größe: S
Wolle: 220 superwash Cascade Yarns, ein knappe Knäuel, ca. 90 g incl. Bommel
Nadeln: 3,5 und 4,5 mm Rundstricknadeln, als Magic Loop gestrickt


Mittwoch, 4. November 2015

Mützenlust, Mützenfrust

Nach dem letzten Riesenprojekt war mir mal wieder nach etwas Kleinerem. Wie praktisch also, dass der Herbst vor der Tür steht. Ich liebe Mützen und einige werden mir so langsam zu weit - also habe ich mich bei ravelry auf die Suche begeben und mir zwei verschiedene Mützen herausgesucht.

Angefangen habe ich mit Mrs Jekyll and Little Hyde - die Mütze ist vom Stricken her die aufwändiger und interessantere. An den Bund werden nämlich zwei Mützen angestrickt - so entsteht eine Wendemütze. Auf der einen Seite ein kleines Lace-Muster, auf der anderen Seite Streifen. Mit etwas Glück sieht man durchs Lace sogar die Streifen :). Der Maschenanschlag wird mit einem speziellen Anschlag, einem Tubular Cast On gemacht, der sehr elastisch sein soll. Ein Video gibts hier.


Beim Garn habe ich mich an den Vorschlag gehalten und die Mütze mit Holst Supersoft 100 % ULD gestrickt - einem Garn, dass es in allen möglichen tollen Farben gibt. Vom Griff war ich schon vorgewarnt - überall kann man lesen, dass man das mit dem Supersoft nicht allzu wörtlich nehmen sollte - angeblich wirds nach dem Waschen aber deutlich weicher. Inzwischen kann ich sagen: Ja, wird es. Es hat danach einen angenehmen Griff, am Kopf ist das für mich ok, die Mütze sitzt allerdings bei mir kaum direkt auf der Haut. Für Kleidung, die ich direkt an der Haut trage, wäre es mir vermutlich immer noch zu kratzig. Ausnahme Stulpen oder so.

Dann endlich fertig - erste Anprobe noch vor dem Waschen. Von der Passform wäre ich total zufrieden.. aber leider ist die Mütze zu groß. Und nach dem Waschen ist das Garn zwar weicher, die Mütze aber noch größer. Mööp. Ich hatte M gestrickt und meinen Kopf vorher ausgemessen, Maschenprobe gemacht - keine Ahnung, was da schief gelaufen ist.

Weil ich die Mütze trotzdem tragen wollte, habe ich die Mehrweite im Nacken einfach mit einer kleinen Sicherheitsnadel fixiert. Die Falte trägt nur zum Slouch-Effekt bei und stört mich nicht sonderlich.. wenn ich mich entschließe ganz damit leben zu können, werde ich die Falte wohl einfach festnähen. Wenden kann man die Mütze ja dadurch immer noch. Trotzdem - ärgerlich.



Insgesamt ist die Mütze durch das Futter zwar etwas winddichter, aber gerade am Bund ist sie ja nur einfach gestrickt und ich bin empfindlich an den Ohren - daher wohl eher etwas für den Übergang..
In meiner Ferienwoche habe ich die Mütze auch schon viel getragen, ganz verloren ist sie also nicht.
Allerdings hat sie durch die zweite Mütze, die ich fix in einer Woche gestrickt habe ganz schön Konkurrenz bekommen.. die zeig ich euch dann morgen!

.strickfakten
Anleitung: Mrs Jekyll and Little Hide von La Maison Rillie
Größe: M --> für mich deutlich zu groß
Garn: Holst Supersoft 100% uld in den Farben Bokhara (ca. 10 g), Silver Grey (ca. 20 g) und Slate Grey (ca. 30g)
Nadeln: 2,5 und 3 mm Rundstricknadeln, gestrickt mit Magic Loop