Sonntag, 24. März 2013

Lila Brise

So, kaum zu glauben, aber das erste Projekt der "To sew-Liste 2013" ist tatsächlich umgesetzt, Arbeitstitel "Lila Brise".

Zur Erinnerung: Geplant war ein lockeres, leichtes Leinenhemdblusenkleid zum über den Bikini werfen oder an der Strandpromenade entlang schlendern (haha, nur in meinen Träumen; Strandpromenade ist weit und breit keine in Sicht..). Schnitt aus Burda 06/2011, Modell 105A.

Beim Durchwühlen meiner Stoffvorräte fand sich noch lila Leinen - die Farbe hätte ich sonst zwar vermutlich nicht unbedingt gewählt, aber er muss ja weg. Eingeplantes Detail, dass ich an einer Tunika gesehen habe und mir gut gefallen hat: Kleine bunte Dreiecke in der Knopfblendennaht mitfassen, die mich an Wimpelketten erinnern. (Und die wiederum an Boote. Und die an Wind. Und daher der Name des Kleids. ;) ).

Schon kurz nach dem Zuschnitt dann "Oh Mist#1": Ich habe den Zuschnittplan nicht richtig gelesen, das Rückenteil hätte eigentlich nicht im Bruch zugeschnitten gehört, da wäre eine Rückennaht geplant gewesen. Nagut, die wird gestrichen. Dann liefs erstmal ganz gut.

Die Wimpeldreiecke habe ich aus buntem Schrägband gefaltet, geheftet und so beim Annähen der Blende mitgefasst. Danach waren die Dreiecke dann doch deutlich kleiner als gedacht und v.a. auch weiter auseinander. Also die Naht an einigen Stellen nochmal aufgetrennt und weitere Dreiecke reingeschoben, drüber genäht. Den Pfusch bemerkt keiner!

Ich habe noch kaum Knopflochblenden genäht, also habe ich mich bemüht, und wirklich alles nach Anleitung gemacht. Geheftet, gebügelt, genäht. So langsam habe ich akzeptiert, dass das wirklich sinnvoll ist ;)..  zwischendurch sank dann die Motivation, denn irgendwie.. fällt der Stoff nicht so, wie ich mir das vorstelle. Der Schnitt ist unten ja ziemlich eng, ich komme zwar ordentlich rein, aber richtig optimal zufrieden bin ich nicht. (Kennt ihr, oder? Wenn das Projekt schon während des Entstehens nicht so wird, wie man sich das vorstellt schwindet die Motivation leider ziemlich)

Ich habs dann trotzdem fertig gemacht, war ja doch schon recht weit gekommen. Habe zum ersten Mal ordentliche Manschettenblenden fabriziert (einmal sehr ordentlich, einmal fast ordentlich). Und dann kamen die Knopflöcher. Habe natürlich ein Probeknopfloch genäht, passt. Um dann alle Knopflöcher strunzdumm 0,5 cm kleiner zu nähen als das Probeknopfloch. Schreikrampf #2.

Passt. Nicht.
Lösungsvariante 1: Ich kaufe kleinere Knöpfe. Problem: Die gekauften Knöpfe passten optisch super, außerdem wollte ich nicht unbedingt nochmal Geld für dieses Solala-Projekt ausgeben.
Variante 2: "Nur Mut" - den unteren Steg auftrennen und die Knopflächer nochmal um 0,5 cm verlängern. Für diese Option habe ich mich dann entschieden und es hat erstaunlich gut geklappt. Wenn die Knöpfe geschlossen sind, fällt das gar nicht auf.

In der bislang einzigen frühlingshaften Woche dieses Jahr hatte ich praktischerweise Urlaub und war für ein paar Tage bei meinen Eltern. Was für ein Luxus, mit einer Decke in der offenen Balkontür zu sitzen und sonnenbeschienen Knöpfe anzunähen - eine Arbeit, die ich sonst gar nicht so sehr mag.. Nettes Detail: das Kleid bekommt zwei Knöpfe mehr als Löcher, die ziehen sich praktich noch etwas die Leiste hoch.

Dann wurde es wieder kalt und das Kleid wanderte erstmal in den Schrank. Da aber derzeit wenig Hoffnung auf baldige Besserung besteht, habe ich mich heute doch mal an Fotos gewagt - ich denke man erkennt wenigstens ein bisschen was.

Insgesamt bin ich doch froh, dass Kleid fertig genäht zu haben. über Leggins und mit einem dünnen Gürtel etwas locker geschoppt macht sichs bestimmt ganz gut für einen Stadtspaziergang.
Für meinen Geschmack hätte das Kleid etwas weiter und damit bequemer sein können, vielleicht liegts auch an meinem Stoff, der fällt nicht so schön weich, gerade im Bereich der Saumblende ist das doch ganz schön steif.
Dafür bin ich mit den Details wie Knopflochblende und den Taschen ganz zufrieden - wird sich zeigen, wie oft ich das Kleid dann tragen werde. Wenn der Frühling dann mal kommt. Irgendwann.

Einmal an der Puppe, die hat zwar meine Maße, aber irgendwie sitzt das Kleid an lebendiger Person doch besser. Das Puppenbild ist aber heller, daher trotzdem mit von der Partie.


Dienstag, 5. März 2013

Cholecalciferol*

Was lange währt und so.. der Frühling kommt, die Sonne kommt - mein Vitamin D Jäckchen ist fertig. Was hab ich mich gefreut! Begonnen Ende Dezember, mit längeren Strickpausen (weiß auch nicht so genau, war immer was los) und viel viel Auftrennen. Das lag nicht an der Anleitung, die war ganz wunderbar und einfach geschrieben, aber richtig Lesen sollte man sie halt auch.

Ich war mir anfangs ob der Farbe nicht wirklich sicher, aber mit dem Endergebnis bin ich mehr als zufrieden. Da muss man ja einfach gute Laune kriegen. Das Garn (Madelinetosh Merino Light) ließ sich sehr gut verstricken und die Knäule passten farblich gut zusammen, so dass der Knäuelwechsel überhaupt nicht auffällt.
Ich bin ganz begeistert bisher - die Jacke fällt schön, passt an der Schulterpartie sehr gut, der Rand kraus rechte Maschen sieht schön aus, sie ist insgesamt recht leicht, aber doch kuschelig. Jaa, die soll mich begleiten!

Genug geredet, lasst Bilder sprechen - ich bin gerade auf Heimaturlaub im Bayerwald, also war Mama so nett und hat den Part der Fotografin übernommen (nachdem sie mich ja schon so hilfreich bei der Farbwahl beraten hatte).





.Fakten
Strickmuster:  Vitamin D von Heidi Kirrmaier (ravelry Link)
Garn: ca. 2,5 Knäuel Madelinetosh Merino Light in der Farbe Gilded
Nadeln: Rundstricknadel 80 cm mit 3.5 Spitzen, die Ränder sind mit 3.25 gestrickt
Zeit: gut 2 Monate, mit Pausen ;)

*Cholecalciferol = Vitamin D3